Projektarchiv

„Hassbriefe“ – Lesung und Vortrag

„Das wird man wohl noch sagen dürfen“, „ich bin ja kein Rassist, aber…“: Satzanfänge, die Hass und Verachtung relativieren und zur Verschiebung der Grenzen des Sagbaren beitragen, sind seit dem Aufstieg der Neuen Rechten und den Spaziergängen „wütender“ Bürger lauter zu vernehmen. Sätze die sich einer Sprache bedienen, die den Weg für Einschüchterung, Übergriffe und Anschläge nicht nur gegen Muslim*innen sondern auch gegen alles vermeintlich „nicht-deutsche“ und Andersdenkende ebnen.Auch in Jena konnte für das Jahr 2016 ein Anstieg rassistisch motivierter Übergriffe festgestellt werden. In Kommentarspalten der regionalen Leitmedien brechen sich Vorurteile, Anfeindungen und Menschenverachtung regelmäßig ungehemmt und nicht hintergfragt Bahn.

Dana Fuchs analysiert in ihrem Buch „Hassbriefe“, wie sich antimuslimisch-rassistischer Sprachgebrauch äußert, welche Begriffe verwendet und welche Bilder gezeichnet werden.

In der Veranstaltung wird sie aus Passagen ihres Buches vorlesen und ergänzen. Dabei entsteht ein umfassendes Bild über die historische Entwicklung des „Feindbildes Muslim“ und den Zusammenhang von Rassismus, Sprache und Gewalt.

Die Veranstaltung ist somit auch eine Einladung zur Reflexion des eigenen Sprachgebrauchs.

Der Eintritt ist kostenfrei.

Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die antidemokratischen und rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, die der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung treten, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser auszuschließen.