Runder Tisch Aufruf

Erklärung des Jenaer Runden Tisches für Demokratie gegen das Fest der Völker in Pößneck 2010

Erklärung des Jenaer Runden Tisches für Demokratie

Kein „Fest der Völker“ – NIRGENDWO!!

Am 11. September soll zum 5. Mal das braune „Fest der Völker“ stattfinden. Nach 2009 hat die Naziszene erneut die Thüringische Stadt Pößneck für ihre Veranstaltung ausgewählt. Das jährlich organisierte Nazifest, das ursprünglich in Jena stattfand, wurde durch den massiven Protest und das couragierte Verhalten der Bürgerinnen und Bürger aus der Stadt vertrieben. Seither sind die Organisatoren aus dem Umfeld der rechten Szene Jenas jedes Jahr auf der Suche nach einem geeigneten Veranstaltungsort für das Nazitreffen.
Die Jenaer Zivilgesellschaft gibt sich mit der erfolgreichen Vertreibung des braunen Spukes aus ihrer Stadt nicht zufrieden und unterstützte bereits 2008 und 2009 Altenburg und Pößneck gegen das „Fest der Völker“. Ziel ist es, das Nazifest für immer gänzlich zu verhindern!

Zum 2. Mal Pößneck

In Pößneck haben es Rechtsextreme geschafft, Nazikultur wieder zunehmend zur Alltagskultur zu machen und es ist ihnen gelungen, sich mit Hilfe des „Schützenhauses“ Freiräume mitten im Ort zu schaffen. Bereits 2009 haben sie hier das „Fest der Völker“ abgehalten. Starke Unterstützung aus anderen Orten und breit angelegte Protestaktionen konnten im letzten Jahr das „Fest der Völker“ nicht verhindern. Dieser Zustand soll sich 2010 nicht wiederholen!

Pößnecks Aufruf: Wir werden uns wi(e)dersetzen!

In Pößneck formiert sich spürbarer Protest. Für den 11. September sind unterschiedliche, aufeinander abgestimmte Aktionen gegen das „Fest der Völker“ geplant. Zudem hat sich das Aktionsbündnis „Pößneck-Nazifrei“ gegründet, das sich zum Ziel setzt, das Nazifest zu verhindern und einen Bündnis-Aufruf sich zu widersetzen verfasst hat! Mitgetragen wird dieser von Parteien, Gewerkschaften, Initiativen, der Thüringer Bürgerbündnisse und antifaschistischen Gruppen.

Jena setzt sich in die Spur!

Der Runde Tisch für Demokratie der Stadt Jena begrüßt diese Aktivitäten in Pößneck und spricht seine volle Solidarität aus. Wir wünschen den Pößneckern den größtmöglichen Erfolg und hoffen, dass es ihnen gemeinsam mit Menschen aus anderen Städten gelingt, das jährliche Nazitreffen auch in ihrer Stadt für immer zu beenden.
Der Runde Tisch Jena unterstützt ausdrücklich die Proteste und das Vorhaben, das „Fest der Völker“ in Pößneck und anderswo zu verhindern und mobilisiert aktiv.

Der Runde Tisch der Stadt Jena ruft alle Jenaerinnen und Jenaer auf, am 11. September nach Pößneck zu fahren, um friedlich gegen die Naziveranstaltung „Fest der Völker“ zu protestieren.
Zusammen mit den Pößneckern und allen, die das Ziel mit uns teilen, das „Fest der Völker“ zu verhindern, werden wir uns wi(e)dersetzen!

i.A. des Runden Tisches

Dr. Albrecht Schöter
Oberbürgermeister d. Stadt Jena

Diethard Kamm
Superintendent