Allgemein, Demonstrationen

EMPÖRUNG REICHT NICHT – HANDELN gegen Rassismus und Polizeigewalt

EMPÖRUNG REICHT NICHT – HANDELN gegen Rassismus und Polizeigewalt
Holzmarkt. 17.00 Uhr

Liebe Menschen,
gemeinsam mit anderen Schwarzen und BIPOC-Organisationen rufen wir zu einer Kundgebung am 25.06., 17 Uhr auf. Wir treffen uns auf dem Holzmarkt. Hier der Aufruf zur Weiterverbreitung:

Viele Menschen haben in den letzten Wochen ihrer Wut und ihrer Empörung über Rassismus und verschiedene Formen rassistischer Gewalt Ausdruck verliehen. Als Gruppen und Einzelpersonen, die sich zum Teil seit vielen Jahren gegen Rassismus einsetzen, teilen wir diese Wut. Wir erfahren täglich Rassismus am eigenen Leib.
Wir sind aufgebracht und sagen: Ja, der Moment für Empörung ist jetzt. Der Moment war aber auch schon vor den Morden an Breonna Taylor, George Floyd, Rayshard Brooks und unzähligen anderen. Der Moment für Empörung wäre schon nach den Morden an Oury Jalloh, William Tonou-Mbobda, Christy Schwundeck und unzähligen anderen gewesen, die in Deutschland von der Polizei getötet wurden.
Rassistische Polizeigewalt und rechtsradikaler Terror wie in Hanau, Halle und beim NSU-Komplex geschehen nicht aus dem Nichts. Sie fußen auf der Grundlage einer Gesellschaft, die Rassismus und Gewalt verinnerlicht hat. In der struktureller, institutioneller und individueller Rassismus zum Alltag gehören.
Der Moment für Empörung ist jetzt, war gestern, vor einem Jahr, vor 10, vor 500 Jahren, er wird auch morgen sein und übermorgen! Rassistische Gewalt, Ungerechtigkeit und Unrecht müssen benannt werden.
Empörung allein aber reicht nicht! Wir erwarten von der deutschen Gesellschaft und den Verantwortlichen in den staatlichen Strukturen mehr als folgenlose Empörung. Wir erwarten eine ehrliche und selbstkritische Auseinandersetzung mit Rassismus und Weißsein – auch langfristig und auch, wenn sie langwierig oder schmerzhaft wird. Wir erwarten strukturelle Veränderungen, die mehr sind als bloße Vielfalts-Rhetorik. Wir erwarten entschlossenes und reflektiertes Handeln gegen Rassismus – hier und jetzt!

Insbesondere fordern wir:

– Die Anerkennung und Bearbeitung von Rassismus als System
und seiner gesellschaftlichen Auswirkungen.
– Antirassistische Bildungspläne in allen Bildungseinrichtungen.
– Die Aufarbeitung der Kolonialgeschichte, auch in Jena und
Thüringen.
– Eine unabhängige Thüringer Antidiskriminierungsstelle.
– Ein Thüringer Landesantidiskriminierungsgesetz.
– Eine unabhängige Polizeibeschwerdestelle.
– Anti-Rassismus- und Antidiskriminierungstrainings für die
Polizei.
– Eine Umsetzung und Fortentwicklung der Empfehlungen der
Enquete-Kommission „Rassismus und Diskriminierung“.

Hosts:
Ansole e.V.
Initiative Schwarzer Menschen in Deutschland (ISD-Bund e.V.)
Iberoamérica e.V.
Migrations- und Integrationsbeirat der Stadt Jena
MigraNetz Thüringen

Unterstützer*innen:
Berater*innenkreis des Runden Tisches für Demokratie
Bund Deutscher Pfadfinder_innen – Landesverband Thüringen e.V.
Emanzipatorische Linke Liste (Elli)
EWNT e.V.
decolonize Jena!
Frauen*Streik Jena
Grüne Jugend Jena
JG-Stadtmitte
KoKont Jena
MediNetz Jena e.V.
NSU-Komplex auflösen Jena
Referat für Menschenrechte des Studierendenrates der FSU
Referat gegen Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit des Studierendenrates der FSU
TOWANDA Jena e. V.
Ya Basta Jena

Die Unterstützer*innenliste ist nicht abgeschlossen und kann ergänzt werden. Bitte meldet euch dafür ggf. zurück.